Gender & MINT-Bildung
Die Frage der Nachwuchsförderung und insbesondere der Förderung von Frauen im sogenannten «MINT»-Bereich ist vor dem Hintergrund eines Fachkräftemangels seit einigen Jahren auf der politischen Agenda. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Aus der Gender-Perspektive muss die Frage der Untervertretung der Frauen in diesem Bereich allerdings differenziert angegangen werden. So sind in gewissen naturwissenschaftlichen Disziplinen wie Biologie oder Pharmazie Studentinnen klar in der Mehrheit, während in technikwissenschaftlichen Disziplinen wie Maschinenbau oder Elektrotechnik der Anteil weiblicher Studierender mit rund 10% auf sehr tiefem Niveau verharrt.
Um diese Unterschiede erklären zu können, drängt es sich auf, nicht nur die geschlechtsspezifischen Motive der Studienfachwahl zu untersuchen, sondern auch die Bedeutung der Fach- und Berufskulturen in den Blick zu nehmen. Insbesondere stellt sich die Frage, wie technikwissenschaftliche Fachkulturen zu geschlechtsspezifischen Ein- und Ausschlussprozessen beitragen.